Gewalt an Frauen: Femizide die traurige Spitze des eines Gewalt(igen) Eisbergs!
Gewalt von Männern gegenüber Frauen ist ein Thema, das wiederholt die Gesellschaft, Medien, Politik und die Fachwelt in starke Aufruhr versetzt. Es löst starke Emotionen aus und führt zu Diskussionen über Repression und schnelle Bestrafung sowie über die Ursachen und Bedeutung männlicher Gewalt. Dies geschieht jedoch hauptsächlich dann, wenn eine schockierende Straftat, im schlimmsten Fall ein Mord wie auch in Bludenz im Jahr 2022 geschehen. In solchen Momenten äußern sich Politiker empört, Juristen und Pädagogen werden befragt, Sozialarbeiter und Psychologen konsultiert und die Exekutive alarmiert. Es folgt ein kurzer, schmerzhafter Aufschrei von allen Seiten, jedoch ohne weitreichende Konsequenzen. Die mediale Berichterstattung lässt nach, das Interesse nimmt ab, und alles verläuft sich im Sand. Strukturelle und methodische Kernprobleme werden nicht angegangen und nach einigen Wochen herrscht wieder der gewohnte Zustand- Business as usual!
Leider ist das Thema von männlicher Gewalt an Frauen scheinbar ein Dauerthema, die Zahlen der Femizide in Österreich sind nur die Spitze des Eisbergs. Täglich sind Frauen und Mädchen männlicher Gewalt ausgesetzt. Diese Gewalt fordert die ganze Gesellschaft heraus und erzeugt oft Ohnmacht. Die bevorzugten Strategien der beteiligten Institutionen könnten widersprüchlicher nicht sein: die einen beharren auf starke Strafen und Abschreckung, die anderen auf pädagogischen Maßnahmen, Früherkennung, Empathie nicht nur den Opfern gegenüber. Eines haben diese Strategien jedoch gemein, sie scheinen nicht zu greifen. Weder mit „Verständnispädagogik“ noch mit Härte durch Wegsperren oder Sicherungsmaßnahmen erreicht man männliche Gewalttäter dauerhaft. Die Rückfallquoten bei Straftaten gegenüber Frauen sind erschreckend hoch.
Die SPÖ Bludenz setzt sich vor allem für Maßnahmen in der Gewaltprävention ein. Wir halten es für richtig, Präventionsmaßnahen in Schulen auszubauen, welche besonders junge Männer in die Pflicht nehmen. Gleichzeitig braucht es einen umfassenden Opferschutz und niederschwellige Möglichkeiten für Frauen im Ernstfall.